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Populäre Musik in den 1960er Jahren

Populäre Musik in den 1960er Jahren

Rhytm ’n’ Blues und Rock ’n’ Roll sind der Ursprung der 60er-Jahre-Popmusik. Zu Beginn kreierte Chubby Checker „The Twist“ und etablierte in bester R&B-Tradition den Twist als Modetanz, der von der New Yorker Peppermint-Lounge aus seinen internationalen Höhepunkt erreichte. „Twist & Shout“ der Isley Brothers oder Sam Cooks „Twisting The Night Away“ sind bekannte Twist-Hits.

Gleichzeitig etablierten sich die kalifornische Surf-Music. Entstanden aus dem instrumentalen Rock ’n’ Roll der ausgehenden 50er hatten die Hits der Beach Boys internationale Chart-Spitzen erreicht. Hier wiederspiegelte sich das Lebensgefühl der Surfergemeinde an Kaliforniens Stränden.
Die coole Attitude der Surf-Music verbreitete sich in den internationalen Hitparaden und in USA entstammten diesem Trend die Hot-Rod-Music, mit Bandnamen und Titeln zu Motorrädern und Autos. Allesamt waren Ausdruck des körperbewussten und freiheitsliebenden kalifornischen Lifestyles sowie der vorherrschenden Teenagerkultur.

Dritte Richtung der US-Popmusik der 60er war die urbane sozialkritische Folk-Bewegung der Joan Baez („We Shall Overcome“) oder des Superbeatniks Bob Dylan, dessen symbolhafter Song „Like a Rolling Stone“ und die pazifistische Hymne „Blowing In The Wind“ in eigener Interpretation oder der von Peter, Paul & Mary zu Protestsongs gegen das Establishment wurden.

In Europa entwickelte sich aus der Liverpooler Musikszene der beginnenden 1960er Jahre ein beeindruckendes Konglomerat aus Skiffle, europäischen Melodiebögen, Rock`n`Roll und R&B: Der Beat.
Er war der musikalische Aufstand gegen die Erwachsenenwelt, der von den Beatles, Rolling Stones („Satisfaction“), oder Who („My Generation“) repräsentiert und seines bisweilen aggressiven Bühnengebahrens wegen eine Basis der rebellischen Jugendbewegungen der 1960er Jahre geschaffen hatte.

Um 1965 etablierte sich die Popmusik auch als Facette der zeitgenössischen Kunst. Bedeutungsschwere Texte voller Metaphern und Poesie (The Beatles:“Sgt. Pepper‘s Lonley Hards Club Band“), Roy Lichtensteins Plattencover, anspruchsvolle LP-Konzertalben oder die Gründung von Velvet Underground durch Andy Warhol belegen die kunstverändernde Wirkung der populären Musik der 1960er Jahre.

Marihuana und LSD sollten das Bewußtsein erweitern, der freien Liebe sollte der Weg geebnet und der Pazifismus etabliert werden: Von San Franzisco aus erwachte mit der Hippie-Bewegung eine neue Subkultur. Diese war konkret gegen den Vietnam-Krieg gerichtet, sonst aber waren die Hippies bunt und diffus motiviert. Open-Air-Festivals (Woodstock) brachten das neue Gemeinschaftsgefühl zum Ausdruck. (Scott McKenzie: „San Francisco“, Mamas & Papas: „California Dreaming“).

Vertreter des Psychedelic Rock sind Pink Floyd („See Amely Play“), The Byrds (“Mr. Tambourine Man”), Grateful Deat oder Jefferson Airplane. Zum Ende des Jahrzehnts wurde die Popmusik desillusioniert. Immerhin hatte sie in den 1960er Jahren mit neuen Stilen und Musiktechniken das nachfolgende Jahrzehnt vorbereitet.